Barbara Thalheim

Post aus Deutschland

Über eine „Fanpost“ habe ich mich in den vergangenen Tagen besonders gefreut. Ich möchte das daher hier dokumentieren:

Hallo Frau Thalheim,

Während einer Recherche, um meinen Lebenslauf schriftlich zu komplettieren, stieß ich auf Ihren Artikel über Guinea Conakry von 2010. ich muss sagen dass ist wirklich ein schönes Stück Arbeit, es erinnert mich an meine Heimat, denn ich komme aus Guinea, bin dort aufgewachsen und habe vieles erlebt. An diesem Morgen war dies das einzige was mir sowohl ein Lächeln als auch eine Träne ins Gesicht zaubern konnte. Dafür möchte ich Ihnen alle mal erstmal danken, und würde, sofern es Ihnen genehm ist gerne einige Informationen mit Ihnen austauschen. Ich war 2005 das letzte mal in Guinea, seitdem bin ich hier in Deutschland und mit meinem Leben und der Arbeit beschäftigt.

Ich würde mich über eine Konversation mit Ihnen freuen.

Danke im Voraus, und einen angenehmen Arbeitstag.

Lieben Gruß,
Mohamed Y. J.

Ich habe mich natürlich zurückgemeldet:

Jaa, lieber Mohamed Y. Jallo,

Auch ich habe mich sehr über Ihre Mail gefreut.
Bei all dem Bullshit, der zur Zeit im Netz über Asylsuchende in Deutschland kursiert, tut so eine Mail richtig gut.
Zu meinem Guinea-Artikel gibt es noch einen kleinen Film – anbei der Link.
Entscheidend für das Verhältnis zu anderen Menschen auf diesem Planeten ist immer die persönliche Begegnung. Je mehr Fremde, desto weniger Angst vor Fremden.
Ich melde mich bei Ihnen.
Liebe Grüße,
Barbara

Cabu

Cabu

Cabu

Heute vor einem Jahr wurde in Paris fast die gesamte Redaktion der Zeitung „CHARLY HEBDO“ erschossen.

Auch der kleine verschmitzte Mann mit Pagenfrisur,  der aussah, als wäre er ein im Mittelalter aus einem Benediktinerkloster entlaufener Mönch.

Jean Cabut , 1938 – 7.1.2015, genannt Cabu, war gern gesehener Karikaturist  in französischen Ferseh-Talkshows.

Cabu mit Werkzeug

Cabu mit Werkzeug

 

Ich lernte ihn in den 90er Jahren in einer ARTE Sendung kennen, in der er Mitwirkende – so auch Jean Pacalet und mich – karikierte. Wir freundeten uns an.

Cabu schenkte uns Zeichnungen, u.a. die, de es auf das  Cover unserer CD „Fiere de ma grande Gueule“ schaffte.

Cabu, ich denke heute an Dich, an Deinen großartigen Humor, der treffen, ja auch verletzen konnte, aber niemals töten.

in memoriam
Barbara

Grafik von Cabu auf dem CD-Cover

Grafik von Cabu auf dem CD-Cover

 

Das NEUE JA…

… musste ich mir dieses Mal „erarbeiten“, und zwar im „Silvestival“ von Arnulf Ratings Maulheldenvarieté im Kleistforum Frankfurt/Oder.

Hier einige Probenfotos vom 31.12. mit meinen Musikussen
Rüdiger Krause, Felix Otto Jacobi und Topo Gioia.

Als der Bus mit den Mitwirkenden am 1.1.2016 früh um 6 Uhr ins rauchverpestete Berlin einfuhr, waren die Trottoirs bedeckt mit Feuerwerksresten; einige Totalabgefüllte torkelten bekotzt, bepisst über Straßen und Plätze, Feuerwehren kreuzten sich. Die Luft war Amoniak und Schwefel geschwängert. Ein Hund saß winselnd und zitternd hinter einem überbordenden Mülllcontainer, aus dem Ratten sprangen.

Wenn man mich (als NEUES JAHR) so begrüßen würde – ich würde gar nicht erst erscheinen.

Ich hab mir zwischen meinen Auftritten im Silvestival von Rating auch Kollegen ansehen können und möchte hier ein Loblied auf die Herren Niels und Tschirpke singen.

Und falls mir jemand einen Ort in Deutschland mit hundertprozentiger Stillegarantie am 31.12. nennen könnte,wäre ich…….

mehr als dankbar.

B. Thalheim

Jahresendgedanken

Nun ist es fast vorbei – das Jahr 2015.
Für Böller und Neujahr-Begrüßungsraketen werden allein in Deutschland heute, morgen, übermorgen 129 Millionen Euro ausgeben. 2005 waren es „noch“ 96 Millionen.
Man stelle sich den 31.12. mal so vor: Abendstimmung, ein total leises Land stellt die Uhren um auf Anfang und sammelt (ob seines Reichtums) in Demut das Geld ein, das es Umwelt verpestend verballert hätte.
Mit dem Geld werden LAGESO-Mitarbeiter, Sozialsenatoren, geistig behinderte Bayerische Politiker gecoacht, Flüchtlingsheime auf Spiekeroog gebaut und stiernackige Thor-Steinar-Dumpfbacken aus Garz (Usedom) in die afrikanische Sonne zum Brunnenbauen verschickt.
129 Millionen Euro dafür, dass die Verhinderer einer Bunten Republik Deutschland gehirngewaschen werden. Das könnte reichen. Wir schaffen das!

Silvestival in Frankfurt (Oder)Ich freue mich erst einmal auf das Silvestival 2015 am 31.12. mit Arnulf Rating im Kleistforum Frankfurt/Oder. Bei so einer netten Ankündigung von Thalheim & Band könnte der Versuch aktuelle Songs in ein Silversterprogramm zu schmuggeln vielleicht klappen. Anstelle von Wiglaf Droste wird Marco Tschirpke das Ensemble mit seinen Lapsus-Liedern komplettieren. Harry Rowohlt – Gott hab ihn selig – meinte zu Marcos – der Mann ist eigentlich Pianist – genialen Versen:
„Wem Heinz Erhardt zu naiv-kindlich, Robert Gernhardt zu unpolitisch und Goethe zu langohrig ist, der findet in Marco Tschirpke auch keine Alternative.“

Mein linker, linker Platz ist leer – auf die Busfahrt nach Frankfurt – wünsch ich mir den Marco her….. der Typ ist irgendwie ne Versicherung gegen den Verblödungsgrat der Gesellschaft.
Soll heißen ein Wendehoffnungsträger!

Deshalb tut mir auch Christian Haase, der Rockpoet, recht gut. In meiner aktiven „Tournierungszeit“ hätte ich nie daran gedacht, mich mit einem Rocker zu DUO-lieren. Und nun ist das nächste Jahr mit unserem Programm „Krampf der Generationen“ fast durchterminiert. Schön ist mit Haase auf der Bühne, vor allem seine Lieder zu begleiten, mitzusingen, noch schöner aber ist unser Austausch zu allem was Läbn so ausmacht. Neulich hat mich der Jungspund gefragt wer Franz Hohler ist. Ich wollte wissen, wie das „erste Mal“ bei ihm war. So „technisch“. Dreizehn war er. Hallelujah. Da kam ich mir fast wie Siebzig vor. Den Rest kann man im Programm „Krampf der Generationen“ erfahren.

Ich wünsche uns allen ein bewusstes Hinübergleiten ins NEUE JA und – frei nach Gundermann – Fernseher aus, Sternschnuppen an „…ich will so lang die Sterne zählen, bis mir die Zahlen fehlen“ (aus einem Haase-Song).

Den Hiddensee-Freunden und -fans gezeitengewaltige Spaziergänge am Meer!

Ich freue mich auf ein gutes Silvesterkonzert mit meiner Band, in der sich jetzt der geniale Kontrabass-Dompteur Felix Otto Jacobi öffentlich beim zärtlich- sinnlich- groovenden Umarmen und Traktieren seiner „Oma“ zusehen läßt.

Auf ins 2016er Jahr und gutes Tun, jeder an seinem Platz!

Barbara Thalheim