Barbara Thalheim

Januar 22

Ein Sturmtief wird erwartet, da erreichte mich eine Nachricht aus Mannheim: die im November 2021 erschienene CD „novemberblues – Deutschlands neunte November“ ist auf der „LIEDERBESTENLISTE“ zum „Album des Monats“ und der Titel „Ich war ich bin ich werde sein“ zur Empfehlung des Monats gewählt worden.

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Auch die „Jury Liedermacher“ beim „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ findet das Album offensichtlich preiswürdig und hat das Album daher nominiert.

Mein Dank gilt den beteiligten Musikern und Produzenten. Beteiligte werden ausführlich im Booklet gewürdigt.

Die für den März 2022 bereits geplante Tournee mit „novemberblues“ verhindert allerdings Omikron. Zum Heulen, wo doch die Premiere im Kesselhaus der Kulturbrauerei soooo toll war. Ich danke nochmal allen die dabei waren, auf, hinter und vor der Bühne.

CD-Release am 1.11.2021 im Kesselhaus Berlin

 

 

 

Jean Pacalet 1951-2011

 

Jean Pacalet 1951-2011

 

Liebe Freunde des Akkordeonisten Jean Pacalet,

der in der Nacht vom 6. zum 7.Juli 2011 im Berliner Hospiz Ricam verstarb.

Am 6.7.2011 trat eine Mitarbeiterin nach ihrem Urlaub wieder ihren ersten Nachtdienst an. Jean war für sie ein noch unbekannter „Neuzugang“, denn er wurde während ihrer Abwesenheit eingeliefert. Sie informierte sich über seine Situation. In seiner Krankenakte stand: „Achtung! Spricht kein Deutsch“ Die ausgebildete Palliativpflegerin war Österreicherin. Es war seit einigen Tagen klar, dass Jean in Kürze sterben würde. Und so blieb sie immer mal wieder an seinem Bett sitzen, wenn gerade nichts weiter zu tun war. Sie nahm Jeans Hände in die ihren und erzählte ihm in ihrem starken österreichischen Dialekt von ihrer Ferienreise in das Dorf ihrer Kindheit zu ihren Eltern. Der Sterbende war sehr unruhig, sie hatte Mühe, ihn im Bett zu halten. Und so begann sie – mehr aus Verzweiflung –  österreichische Volkslieder zu singen. Als ihr keines mehr einfiel, fing sie an zu jodeln. „Ganz leise, ganz sanft“ ergänzte sie, als sie mein entsetztes Gesicht sah. Sie wusste nicht, dass der Sterbende Musiker war (und dazu noch einer, der Jodeln nicht mochte…)  Sie sang noch immer, hielt Jeans Hände, als er bereits seinen letzten Atemzug gemacht hatte.

Wochen später traf ich mich mit der Pflegerin in einem Café in Berlin-Neukölln. Ich schenkte ihr eine CD von Jean und bat sie, mir einige der Lieder vorzusingen, die sie an seinem Sterbebett gesungen hatte.

Es waren kehlig vorgetragene Dialekt-Lieder, deren Texte nicht zu verstehen waren. So etwas lernt man ganz nebenbei, wenn man in Österreich auf dem Land aufwuchs. Worum geht es in den Liedern, frage ich.

Ooch, antwortete sie, um Liebe, Hochzeit, Feste, Ernte und um den Wein, darum, was der mit uns macht…. Schön dachte ich, das passt zu ihm.

 

Jean Pacalets bekannteste Komposition ist wohl: Paysage sur la mer

Hier in einer Fassung, in der Rüdiger Krause, git., Topo Gioia, perc.,  Bartek Mlejnek, b. mit dem  verstorbenen Jean Pacalet gemeinsam musizieren.

 

Chèr(e)s Ami(e)s de l’accordéoniste Jean Pacalet ,

décédé dans la nuit du 6 au 7 juillet 2011 à l’Hospice Ricam à Berlin.

Le 6 juillet 2011, une employée de l’Hospice Ricam venait faire son premier service de nuit après ses vacances. Jean était un inconnu pour elle, car il avait été admis pendant son absence. Elle se renseigna sur son état. Dans son dossier il était écrit: „ Attention, ne parle pas allemand.“ Cette infirmière en soins palliatifs était Autrichienne. Depuis quelques jours il était évident que Jean allait mourir  bientôt. Elle venait souvent s’assoir à son chevet, dès qu’elle n’avait pas d’autres tâches à accomplir. Elle prenait ses mains dans les siennes et lui raconta – avec son fort accent autrichien – le voyage dans le village de son enfance, auprès de ses parents. Le mourant était très agité ; elle avait du mal à le maintenir dans le lit. Alors elle commença, un peu par désespoir, à lui chanter des chansons populaires autrichiennes. Quand elle avait épuisé son répertoire, elle finit par jodler. „Tout doucement“ ajouta-t-elle, quand elle vit ma mine horrifiée. Elle ne savait ni que le mourant était musicien, ni qu’il détestait les jodler. Elle continua de chanter, tout en tenant les mains de Jean, même quand il avait poussé son dernier soupir.

Quelques semaines plus tard, je rencontra l’infirmière dans un café à Berlin-Neukölln. Je lui offris un CD de Jean et la pria de me chanter quelques unes des chansons qu’elle avait chanté pour lui avant sa mort.

C’étaient des chansons gutturales, dans un dialecte que je ne comprenais pas. C’est ce que l’on apprend en Autriche sans s’en rendre compte quand on grandit à la campagne.

Je demanda de quoi il était question dans ces chansons.

„Oh vous savez, il s’agit d’amour, de mariage, de fêtes, de récolte, du vin et de ce qu’il fait avec nous…“ Je me disais: c’est bien, cela lui va à merveille.

„Paysage sous la mer“ et probablement la composition la plus connue de Jean.

Vous trouvez ici une version où Rüdiger Krause, git., Topo Gioia, perc. et Bartek Mlejnek, b. jouent avec Jean Pacalet qui n’est pourtant plus à leurs côtés. Grâce à la technique c’est possible

Der lange Anlauf

… 17.00 Uhr…

…normalerweise wäre jetzt Hektik auf der Bühne der Kulturbrauerei in Berlin, gerade wären wir beim Soundcheck unseres neuen Programms „novemberblues“ –  Der 9. November der deutschen Geschichte. Das Programm hatte, nein, hätte am 9.11.2020 Premiere haben sollen: Plakate waren gedruckt, geklebt, Flyer verteilt, der Flügel angemietet, das Catering bestellt, die Musiker verpflichtet… Aber der Lockdown, Verhinderer des ersten, zweiten und heute, des dritten Premieren-Versuchs,  hat voll reingehauen. Kann die Tatsache, dass es den meisten Kollegen genauso geht, trösten? Ja, sicher!

Der vierte Anlauf, novemberblues  auf die Bühne zu bringen, ist nun der 1.11. 2021. Karten für das Programm behalten ihre Gültigkeit, d.h. wenn bis dahin umfänglicher geimpft, als über die theoretische Möglichkeit, irgendwann eine Impfung zu erhalten, palavert wird.

Foto von Barbara Thalheim auf der Probenbühne

Arbeit am Programm und an Aufnahmen

Seit ca. zwei Jahren beschäftige ich mich mit dem sogenannten Schicksalstag der Deutschen, dem 9.11., für dessen (Be) Deutung vor allem Ereignisse der neunten November von 1918, 1938, 1989 Zeugnis ablegen.  Aber es gab noch andere schicksalsträchtige 9. November: 1848, 1920, 1923, 1939, 1945, 1948, 1967…  und bei diesen interessierten mich mehr die Schicksale Einzelner. So z.B. die Biografie des Paulskirchen-Abgeordneten Robert Blum (10.11.1807 – 9.11.1848), einer der bekanntesten Politiker seiner Zeit, der für einen deutschen Nationalstaat stritt, in dem Bürger- und Menschenrechte für jeden gelten sollten. Mit der Ermordung Blums am 9.11.1848 starben die demokratischen Hoffnungen jener Zeit. Sie sollten erst 70 Jahre später, am  9.11.1918 wieder auferstehen.

Die Geschichte des  Kunstschreiners Johann Georg Elser (4.1.1903 – 9.4.1945), der in der Nacht vom 8. zum 9.11.1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Hitler und seine Mitbanditen verübte, das nur knapp scheiterte, weil Hitler und seine Entourage aus Witterungsgründen den Ort verfrüht verließen, ist mehrmals verfilmt worden. Was für ein Land wäre Deutschland wohl heute, wenn Elsers Attentat – er rechtfertigte sich immer wieder mit seiner Erkenntnis:  „Friede oder Hitler“ –  zielführend gewesen wäre?

Ich singe ein Lied über den 17jährigen deutsch-polnischen Juden Herschel Feibel Grünspan, der am Vorabend der Reichspogromnacht in der Deutschen Botschaft in Paris auf den Legationsrat Ernst vom Rath schoss.

Foto der Musiker im Tonstudio

Tonstudio mit Abstand

Ich erzähle und singe über den polnischen Kinderarzt, Waisenhausdirektor, Schriftsteller, Pädagogen, Janusz Korczak, der die ihm anvertrauten Kinder aus seinem Waisenhaus im Warschauer Ghetto mit der Verheißung; „Kinder, wir fahren aufs Land hinaus“,  in das Vernichtungslager Treblinka bis in den Tod, auch seinen eigenen, (7. 8.1942) begleitete.  Ich stieß bei der Recherche über Korczak auf einen anderen Mann gleichen Namens. Nur ein „Z“ fehlt.  Ferat Korcak, ehemaliger Neuköllner Linken-Abgeordneter dessen Pkw 2018 von Faschos abgefakelt wurde. Einer von diversen Brandanschlägen im Stadtbezirk Neukölln. Rechtsextreme, die „schon“ nach zwei Jahren dingfest gemacht werden konnten. Der Verdacht, dass Justitia auf dem rechten Auge blind ist….Wehret den Anfängen! Aber Hallo –  was für Anfänge?

Auch das Abschiedsgedicht, das Adam Kuckhoff (Mitglied des Schulze-Bossen-Harnack-Kreises, von den Nationalsozialisten „Rote Kapelle“ getauft ) kurz vor seiner Hinrichtung für seine Frau Greta schreib, das ich in den 70er Jahren vertonte, gehört mit in dieses Programm.

Flyer Rückseite

Eine der schönsten Geschichten aber ist diese:

Am 9. November 1989 saß der russische Cellist Mstislaw Rostropowitsch in seiner Pariser Wohnung vor dem Fernseher und sah die Bilder vom Fall der Mauer. Euphorisiert buchte er für den nächsten Tag für sich, sein Cello und einen Freund Flüge nach Berlin. Ein Taxi brachte die beiden Männer und das Cello am 10.11.1989 an die Berliner Mauer. Rostropowitsch sagte zu seinem Freund, er wolle ein Dankbarkeitsgebet machen und etwas spielen, nur er allein.

Und er setzte sich nicht weit von der Mauer in der Nähe des Springer-Hauses auf einen ausgeliehenen Stuhl und spielte die Sarabande Suite von Bach. Etwa 20 Leute umstanden ihn. Einige weinten. Danach fuhren die beiden Freunde mit einem Taxi zum Flughafen zurück und tranken Champagner, bis die nächste Maschine nach Paris zurück flog. 1990 ist Mstislaw Rostropowitsch unter der Regierung von Gorbatschow in seine Heimat, die er 1974 verließ, zurück gekehrt. 2007 ist er in Moskau verstorben.

Und wie beendet man ein Song-Programm über das Schicksalsdatum der Deutschen? Am besten mit Musik. Oder?

Vielleicht irgendwas Knalliges, das Ohren, Lungen und Seele flutet, etwas zwischen Purple Rain und Pink Floyd?

Aber vorher noch die letzte Strophe des letzten Liedes:

 

 jeda jehört zu ne Minderheit

ob Mann, ob Frau, ob Kind, ob Maus

der Tag zieht den Jahrhundertweg

und nu jehts Licht hier aus.

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

NOVEMBERblues – Konzertankündigung

Plakat NOVEMBERbluesDie offizielle Ankündigung zum Konzert am 9. November 2020 (verschoben auf den 21. Februar 2021) im Kesselhaus der Berliner KulturBrauerei:

Die Berliner Liedermacherin Barbara Thalheim (20 LPs, CDs) bohrt zur Zeit ein dickes Brett.

Für die Premiere des Programms „NOVEMBERblues“ hat sie sich den geschichtsträchtigen 9. November zum Thema genommen, weil: „kein anderes Datum steht mehr für das Auf und Ab der deutschen Demokratie, das müsse mal besungen werden,“ sagt Thalheim.

Die Ereignisse der 9. November 1848, 1918, 1923, 1938, 1939, 1989 lassen vermuten: Wer die Lektionen der Geschichte nicht lernt, muss sie wiederholen!

Thalheim hat wiedermal eine illustre Schar hochkarätiger Musiker um sich versammelt. Den langjährigen Chef ihrer Band, Jazz-Gitarrist Rüdiger Krause und das Dresdner Ringtrio vom Europäisches Kulturzentrum Hellerau/Dresden ist mit von der Partie.

Das Hygienekonzept der Veranstaltung entspricht der aktuellen SARS-CoV-2-Inspektionsschutzverordnung des Landes Berlin – begrenztes Kartenkontingent!

Nach dem 70er Jahr…

Aus den Videomitschnitten der Geburtstagskonzerte vom Herbst 2017 – „voll jährig“ haben wir nun eine DVD erstellt, darauf die großartigen Gäste der beiden Abende in Leipzig und Berlin wie Pigor & Eichhorn, Alexandra Lachmann, Martin Buchholz, Marco Tschirpke, Michèle Bernard, Mark Chaet, Prof. Erich Krüger, die gemeinsam mit der Thalheimband und weiteren musikalischen Freunden an diesen Sonderkonzerten mitwirkten.

 

Ein paar visuelle Eindrücke vorab:

Leipzig, Konzert im Riverboat-Studio

Leipzig, Konzert im Riverboat-Studio (Fotos: Holger Schade)

 

Berlin, Columbia-Theater

Berlin, Columbia-Theater (Fotos: Holger Schade)

Der geburtstagsbegleitenden Presse mangelte es nicht gerade an Gemeinheiten. Die Reaktionen von Euch auf absolute Entgleisungen (z.B. der Leipziger BILDzeitung) waren dabei ein Trost.
Danke dafür, besonders an Prof. Dr. Hajo Funke, der sich – ohne mich persönlich zu kennen – die Mühe machte, Grundsätzliches dokumentarisch und journalistisch sauber zusammenzutragen. In Kürze wird auch sein Artikel auf meiner Webseite zu finden sein.

 

Hier zum Nachlesen und -schauen:

Die Proben am Programm „Vorsicht! Frau!“, eine Hommage an den Weltfrauentag im März (auf der Basis eines Projekts, das ich in den 80er Jahren für das Festival FEMINALE entwickelte), gehen in die letzte Runde. Konzerte damit gibt es am 8.3. in Magdeburg, 9.3. in Friedersdorf, 11.3. in Userin, am 13.3. in der Philharmonie Berlin und am 16.3. in Oderaue. Mehr dazu und zu Ticketvorbestellungen gibt es auf der >> TERMINSEITE.
Ein kleines Bonmot von Leif Johansson (Schwede, Ingenieur, Jahrzehnte im Vorstand der Volvo-Gruppe) zeigt ein wenig die Richtung von „Vorsicht! Frau!“ an:

„Die Weltbevölkerung umfasst zwei Gruppen von Menschen. Eine Mehrheit von 49% Männern und eine Minderheit von 51% Frauen“.

Im Programm auch der Song „Frau an der S-Bahn“. Dazu ein Video von Odette Lacasa:

Von April bis Ende Juni 2018 werde ich mich einem neuen Projekt widmen. In dieser Zeit wird es keine Konzerte geben.

 

 

voll jährig

Zu ihrem 70. Geburtstag am 5. September 2017 wäre sie nun endlich „voll jährig“, behauptet die Berliner Liedermacherin Barbara Thalheim. „Es hat bei mir etwas länger gedauert; hab versagt, geklaut, gelogen, mich verrannt, gebrannt für irgendwelche Demagogen, denen ich in den … ach, was sag ich? – gesungen habe. Bin vorm Ziel gern nochmal abgebogen, übers Ziel hinausgeschossen, …den falschen Leuten vertraut, tief gefallen, fast zum Himmel aufgestiegen, vor meiner Haustür geschrubbt, das Trottoir blieb wie’s war, eingetretener Dreck eben. Hab im Dominikanerkloster Utrecht für Urbi und Orbi den Tisch gedeckt, die Schüsseln ausgeleckt und mich zurückgezogen. Schlaflose Nächte in der cité universitaire, atlantikwellenverrauschter peripherique in Paris. Heute sind sie fast alle tot, die neuen, jüngeren Freunde in der Stadt der Liebe. Am Äquator unter fremden Sternen bei fremden Menschen, von denen wenige Freunde wurden, nach fremden Vätern gesucht. 1995 wollte ich nie wieder singen und saß nach (großmäulig angekündigter) letzter Tournee in der Früh vor zwanzig bekritzelten Kassenbons, der Sud der Texte zu: „20 neue Lieder“, politischer als alle anderen davor…“

Barbara Thalheim war eine der widersprüchlichsten Künstlerinnen der DDR;

1989 – kurz vor dem Ende DDR wurde sie – „Überraschung“ – mit dem Kunstpreis der DDR geehrt, den sie nicht persönlich entgegennehmen konnte, weil sie auf der Rückfahrt von einem Konzert in   Schleswig-Holstein an der innerdeutschen Grenze von ihren Landsleuten vierundzwanzig Stunden festgesetzt wurde, wegen des Verdachts auf – achjottachjott, wie schäbig, wie lächerlich, wie lang her – während im DDR-Kulturministerium die Preisverleihung erfolgte. Ohne sie.

1990 – erhielt sie gemeinsam mit Friedrich Schorlemmer und Ulrike Poppe den Martini-Preis der SPD (Pfalz)

1990 – eröffnete sie mit „Auferstanden aus den Dogmen“ die Wiener Festwochen auf dem Rathausplatz in Wien

1994 und 2004 – erhielt sie den Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Barbara Thalheim veröffentlichte über 20 Schallplatten und CDs, Bücher und DVDs, sie schrieb Essays und Artikel für Zeitschriften.

Der Geburtstag der Künstlerin am 5.9. ist Anlass, nicht aber Grund der Konzerte am 5.9. in Leipzig und am 8.9.2017 in Berlin. Die dann 70jährige wird Künstler präsentieren, deren Kunst für sie „Lebensmittel“, d.h. unverzichtbar geworden ist:

Pigor & Eichhorn (Foto: Thomas Nitz)

Das Oeuvre der Berliner Salon-Hip-Hopper Pigor & Eichhorn („Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten“) zu beschreiben wäre Eulen nach Athen tragen. Hoch dekoriert – Deutscher Chanson-Preis, Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis „Karl“, Leipziger Löwenzahn (Lachmesse)…. – sind Thomas Pigor und Benedikt Eichhorn seit Jahren das innovativste Autorenteam des neuen deutschsprachigen Chansons. Wer Songs wie: Berlin Airport, Brecht haben, Das Zölibat fällt nicht, Heidegger, Hitler (rasiert sich), Maulende Rentner, Hauptbahnhof (von Paris) und-und-und nicht kennt, hat seinen Synapsen wesentliche Nahrung entzogen!

Michèle Bernard

Die Chansonniere Michèle Bernard aus Lyon ist eine der besten Songschreiberinnen Frankreichs. Die poetischen Bilder ihrer Liedtexte sind zum Heulen schön. Auf ihrer aktuellen CD „ Tout‘ Manières…“ hat sie ein Chanson über den verstorbenen französischen Avantgarde-Akkordeonisten Jean Pacalet, achtzehn Jahre Thalheims musikalischer Partner, veröffentlicht.

Thalheim hat Songs von Michèle Bernard ins Deutsche übertragen. Beim vorletzten Nürnberger Bardentreffen sind beide Sängerinnen, laut Presse „künstlerische Zwillinge im Herzen“, bei ihrem gemeinsamen Programm vom Publikum gefeiert worden. Bernard ist mit ihrer aktuellen CD nicht zum ersten Mal in den französischen Charts. Der Song „Je clique“, „Ich klicke“ erklingt im Programm „voll jährig“ zweisprachig.

Martin Buchholz

Der wortgewaltige Spracharchäologe Martin Buchholz (Deutscher Kabarettpreis, Deutscher Kleinkunstpreis, Gaul von Niedersachsen, Garchinger Kleinkunstmaske, Schweizer Kabarettpreis „Cornichon“ …) kündigt sein letztes Bühnenprogramm für November 2017 an. „Alles Lüge – kannste glauben“ wird ein Hineinfunzeln in die düstersten Winkelzüge der öffentlichen Lügen (alternativen Fakten), sagt Buchholz. „Aufhören mit 75? Ich kann’s mir bei vielen Kollegen vorstellen, bei manchen   wünschen, von mir selbst hoffen, bei Martin Buchholz ganz und gar nicht“, sagt Barbara Thalheim.

 

Alexandra Lachmann

Alexandra Lachmann,  (Sopranistin – VocalConsort, Vokalquintett Berlin, „Schubladen“ mit She She pop…) war als Säugling dabei, wenn ihre Mutter und B. Thalheim an Manuskripten ihrer Sendereihe über internationale Chansonniers beim Radio-Jugendsender DT64 arbeiteten. Die „rhythmische Ruferin“ Thalheim wünscht sich von der ausgebildeten klassischen Sängerin „El viaje definitivo“ von Ernesto Cordero und mahnt das Publikum die Taschentücher nicht zu vergessen.

Der Musikkabarettist, Dichter, ausgebildete Pianist und durch Multimultimultibegabung auch verhinderte Buch-, nein, Musikalienhändler Marco Tschirpke (Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis) ist der Erfinder von Entgleisungs-Fehlgriff-

Marco Tschirpke (Foto: Harry Schnitger)

Missgeschick-Versehen-Fauxpas-Ausrutscher- kurz: Lapsus-Liedern. Harry Rowohlt und Horst Evers haben ihn mit Elogen überschüttet. Peter Hacks, sein Alter ego, würde es ihnen gleichtun, wenn es im Jenseits Leselampen gäbe.

DE FACTO DAKTYLEN:

Da fragt mich ein Mädchen mit Klemmbrett die Tage

ob ich mitmach bei einer Meinungsumfrage

Ich fall ihr ins Wort, sag: “ich hab keine Meinung,

ich habe ein Weltbild und neig zur Verneinung.“

Noch ehe sie sich im Erwidern verlor,

sprach ich: „Und, nebenbei, du kommst nicht darin vor.“ M. Tschirpke

Nicht zu vergessen, großartige Musiker sind auch dabei:

in Thalheims Band:

als musikalische Gäste:


Zum 6. Todestag von Jean Pacalet

07.07.2017

Heute vor 6 Jahren starb der Akkordeonist, Komponist und  Arrangeur  Jean Pacalet mit  61 Jahren in Berlin. Er war ein außergewöhnlicher Mensch und Freund. Wir denken an dich, Jeannot, sehen  und hören dein Meisterwerk: „paysage sous la mer„.  Michèle Bernard  hat dir auf ihrer aktuellen CD ein Chanson gewidmet,  „Montée des Anges„.  Darin heißt es: „Du hast den Hügel der Engel erklommen und uns hier unten belämmert zurück gelassen… Wir warten auf dich, aber nichts passiert… Egel machen immer was sie wollen… und so schnell werden sie dich nicht loslassen… Sei gegrüßt Akkordeonmann, hast deinen letzten Hauch ausgespuckt, den Ozean und die Gezeiten in deinen Lungen versteckt… dein 7-Sterne-Pigini ist vom Lastwagen des Himmels gefallen….“

Michèle Bernard (www.michelebernard.net)  ist mit diesem und anderen Liedern Gast des Jubiläumskonzertes von Barbara Thalheim am 8.9.2017 im Berliner Columbia-Theater.

Jean Pacalet, accordéoniste et compositeur, nous a quitté il y  a 6 ans, à l’âge de 61 ans, à Berlin. Il était un homme et ami formidable. Nous ne t’avons pas oublié, Jeannot, et écoutons aujourd’hui ton œuvre sublime „Paysage sous la mer„. Nous vous recommandons la chanson de Michèle Bernard „Montée des Anges„, à vivre en direct le 8 septembre 2017au théâtre Columbia de Berlin, au concert „voll jährig“.

Klick Klack

Ein Vorsatz für 2017: ab und an neue Songs im Arbeitsstadium vorzustellen. Dieser ist die Adaption eines neuen Chansons meiner verehrten Kollegin Michèle Bernard aus Lyon. Die Textübertragung hat mich allerdings ein wenig vom Original weggeführt. Auch weiß ich, dass Kolibris keine Schwarmvögel sind, doch aber gemeinsam ausschwärmen 😉

„Klick-Klack – Welt gerettet, eventuell“:

Der Pappkamerad

Capitol Schwerin

Liebe Meck-Pomm-Meer,

wir freuen uns in diesem Sommer sehr auf ein Konzert im Filmtheater Capitol in Schwerin, dem Austragungsort von Deutschlands kleinem, feinen, innovativem Filmkunstfest, zu dem wir zwar nicht eingeladen wurden, aber dafür kurz danach, wenn die roten Plüschsessel noch cineastenangewärmt sein werden.
Und darum spielen wir in Schwerin auch unser Film-Song-Projekt AltTag. Wer sich Karten sichern will – an der Kinokasse des Capitol sitzt dieser Pappkamerad in Lebensgröße. Nein, das ist nicht das Konterfei von Herrn Mattenklott, dem Theaterleiter, auch nicht der Hinweis auf: „Diesen Job könnten Sie haben…“.
Das ist norddeutscher Humor. Als ich letztes Jahr vergeblich versuchte, bei dem Kameraden, wartend, dass der seine Schockstarre aufgibt,  eine Kinokarte zu kaufen, hab ich 10 Minuten meiner noch verbleibenden  Lebenszeit eingebüßt. Die werde ich am 10. Juni wieder einholen, indem ich die Songs im doppelten Tempo singe.

Happy Birthday, Bob Dylan!

Happy Birthday, Bob Dylan!Es gratulieren US-Songwriter-Legende Judy Collins, Peter Maffay, Helen Schneider, Carl Carlton, Barbara Thalheim & Christian Haase, Ella Endlich und Max Prosa und viele mehr…

Songs wie „Knockin’ On Heaven’s Door“, „Blowin’ In The Wind“ oder „Like A Rolling Stone“ machten Bob Dylan zu einem der wohl erfolgreichsten Künstler aller Zeiten. 2016 erhielt er seinen 12. Grammy Award für das „Best Historical Album.“ Seine wortgewaltigen Songtexte wurden mehrfach ausgezeichnet, 2008 sogar mit dem Pulitzer Preis für „lyrische Kompositionen von außerordentlicher poetischer Ausdruckskraft.“

„Elvis hat den Körper befreit, Bob Dylan den Geist“ – Bruce Springsteen

Dieses Jahr feiert der Ausnahmekünstler Bob Dylan seinen 75. Geburtstag. Das nimmt der Berliner Wintergarten zum Anlass, den Ehrentag von einem der größten Singer-Songwriter aller Zeiten gebührend zu zelebrieren– mit einem Tribute-Konzert der ganz besonderen Art.

Die Musikgeschichte Bob Dylans begann im New-Yorker Greenwich Village, dem Hauptanlaufpunkt für Musiker jener Zeit. Insbesondere die revolutionäre Folk-Szene und deren Vertreter Woody Guthrie und Pete Seeger haben Dylan in seinen musikalischen Anfängen entscheidend geprägt, es folgten weitere Einflüsse durch die Rock-, Country- und Blues-Musik. Umgekehrt hatte auch Dylan in den 1960er Jahren maßgeblich Anteil am Werdegang der Folkmusik. Mit dem Erscheinen seines ersten Albums 1962 wirkte er zudem nachhaltig bei der Entwicklung der Popmusik mit. Es folgten 35 Studioalben, darunter 13 No.1- Hits. Seine Kompositionen prägten die gesamte Musikindustrie und inspirierten viele Künstler.

Eine musikalische Fusion der Genres: bunt, gewagt, spannend!

Dieses beeindruckend große und genreübergreifende Wirken Dylans auf die Musikwelt zeigt auch das große Tribute-Konzert am 24. Mai im Berliner Wintergarten. Die musikalischen Gäste von HAPPY BIRTHDAY BOB DYLAN könnten kaum unterschiedlicher sein, jedoch verbindet sie alle eines: Die Liebe zu Dylans Songs. Freuen Sie sich auf die US-Songwriter-Legende Judy Collins, Peter Maffay, Max Prosa und viele mehr.

Die Singer-Songwriter-Legende Judy Collins aus den USA begann, genau wie Bob Dylan, ihrer Karriere im New-Yorker Viertel Greenwich Village. Doch nicht nur dies verbindet die beiden Musiker. Auch sie orientierte sich an Woody Guthrie, dem beide anfangs stilistisch folgten. Bereits in ihren frühen Zeiten sang Judy Collins Songs von Bob Dylan und zeigte großes Interesse an dessen Arbeit, stand sogar gemeinsam mit ihm auf der Bühne. 1969 gewann sie einen Grammy Award für die „Beste Ethnofolk oder traditionelle Folk-Aufnahme“ und etablierte sich als feste Größe der Folkszene. Nun kommt sie nach 1971 zum erst zweiten Mal nach Deutschland, um unter anderem bei HAPPY BIRTHDAY BOB DYLAN im Wintergarten mitwirken zu können.

Mit 17 Nr.1-Alben, sechs Echos (unter anderem 2010 für sein Lebenswerk) und unzähligen weiteren Preisen und Auszeichnungen sowie seinem sozialen Engagement ist Peter Maffay einer der erfolgreichsten deutschen Rock- und Pop-Künstler. In den 1960er Jahren spielte er mit seiner damaligen ersten Band „The Dukes“ unter anderem Songs von Bob Dylan – und wurde insbesondere durch die Friedensorientierung Dylans inspiriert, eigene Lieder zu schreiben. Aufgrund seiner Begeisterung für die amerikanische Folk-Größe überrascht es nicht, dass Peter Maffay seine musikalische Beteiligung sofort zusagte, als er von dem Geburtstags-Konzert im Wintergarten erfuhr.

Auch die New-Yorkerin Helen Schneider ist Teil der außergewöhnlichen Mischung an Musikern beim Tribute-Abend zu Ehren Bob Dylans. Die heutige Berlinerin ist ein großer Dylan-Fan und coverte 1979 bereits seinen Song „Just Like A Woman.“ Mit ihrer eindrucksvollen Stimme und ihrem musikalischen Repertoire von Rock, Jazz, Chanson bis Musical hat Helen Schneider bereits unzählige Preise gewonnen.

Seit 1973 ist Barbara Thalheim auf der Bühne zu Hause und zählt zu den bekanntesten Singer-Songwritern unseres Landes. Die Vocal- und Chanson-Sängerin wird geliebt für ihre stets ehrlichen, kritischen und poetischen Songtexte. Im Wintergarten präsentiert Barbara Thalheim zusammen mit Christian Haase eine ganz besondere Interpretation.

„Küss mich, halt mich, lieb mich.“ – Ella Endlich ist ein gefeierter Schlagerstar. Im Februar nimmt die Berlinerin am diesjährigen deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil und will mit ihrem Titel “Adrenalin” das begehrte Ticket nach Stockholm ergattern. Mit ihr trifft bei HAPPY BIRTHDAY BOB DYLAN deutscher Schlager auf amerikanischen Folk. Man würde die Sängerin wohl am wenigsten auf einem Bob Dylan Tribute-Konzert erwarten, doch auch sie liebt die Vielfältigkeit seiner Songtexte.

Als „Berlins Bob Dylan“ wurde der Neuköllner Max Prosa nach dem Erscheinen seines ersten Albums gefeiert. Der 26-Jährige Folk- und Country-Rock-Sänger ist der Künstler, der nicht nur stilistisch, sondern auch optisch Bob Dylan am stärksten ähnelt. Seine Songtexte sind intelligent und tiefgründig und sein Mitwirken im Wintergarten eine unentbehrliche Bereicherung des großen Bob Dylan-Abends.

„Jeder Songwriter nach ihm trägt sein Gepäck“ sagte Bono von U2 einst über Bob Dylan – und genau das beweist der Berliner Wintergarten am 24. Mai 2016 mit einer bunten und aufregenden Mischung an Interpretationen seiner Songs. Sie dürfen gespannt sein!

Romantik digital

Eine ganze Reihe der Thalheim-Platten aus den vergangenen Jahren sind nur noch schwer zu bekommen. Nicht immer lohnen sich Nachauflagen und die Zahl der Plattenläden sinkt und sinkt. Deshalb sollen in diesem Jahr mehrere Scheiben in Form von Bits und Bytes reanimiert werden. Das ist auch einfacher für diejenigen, die gar keinen Platz mehr für CDs in ihrem Leben haben.

Den Anfang macht  eine ausgefallenere Produktion aus dem Jahr 1992, damals erschienen bei Nebelhorn: „So laßt uns scheinen bis wir werden“. Sie enthält 27 Lied- und Textbeiträge, Interpretationen von Werken der Romantik. Die mp3-Version erscheint heute, am 12. Februar 2016.

Aus dem damaligen Begleitheft:

So lasst uns scheinen bis wir werden„Romantik ist kein Epochenbegriff, sondern eine Weltanschauung“, schreibt der Musikwissenschaftler und Germanist Peter Rummenhöller. Musikalische Romantik, was ist das? „All mein Gedanken, die ich hab…“ – wir denken an Brahms. Aber romantische Musik, woran denken wir da? Was ist heute – im bejahenden wir im kritischen Sinne – nicht alles romantisch: das Tal mit dem rauschenden Bach (in natura wie auf der Kitschpostkarte), die Kreidefelsen auf Rügen (in natura wie bei Caspar David Friedrich), die Stimmung bei Kerzenschein (in einem kleinen Restaurant oder in der TV-RTL-Serie), der „romantische Typ“ an sich, die Interpretation eines Schubert-Liedes von Elisabeth Schwarzkopf?

In der gängigen Musikgeschichte spricht man gern von der Epoche der Romantiker, von Schubert bis Richard Strauss, von Brahms bis Wolf, und meint damit vor allem die Ton-Dichter des Liedes des 19. Jahrhunderts bis in das 20. Jahrhundert hinein.

Die ersten literarischen Romantiker wurden noch in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts geboren. Joseph von Eichendorff veröffentlichte seine letzte Gedichtsammlung 1837 als Spätest-Romantiker. Denn seit 1830 ging die Literatur bereits andere Wege: „Poetischer Realismus“ hieß jetzt, was man davor Romantik nannte.

Man kann sich darüber streiten, ob das „Anbeten der Vergangenheit“ als ein wesentliches Merkmal der romantischen Kunst überhaupt geprägt wurde von einem negativen Blick auf die Gegenwart – oder ob die tatsächlich vorhandene negative Gegenwart eine Art Flucht in die romantische Wirklichkeit befördert hat.

Die Kunstgattung Romantik lebt im Spannungsfeld zwischen erlebter Endlichkeit und ersehnter Unendlichkeit. Sehnsucht und Vergangenheit sind Schlüsselbegriffe der romantischen Weltanschauung. Eine Art Rückwärtsgewandtheit, verbunden mit dem Ungenügen und der Kritik an der Gegenwarte, macht die Wirkung der Romantik in der Kunst aus. Kein Schelm, wer Arges dabei denkt. Es gibt durchaus Parallelen.

B. Thalheim

Post aus Deutschland

Über eine „Fanpost“ habe ich mich in den vergangenen Tagen besonders gefreut. Ich möchte das daher hier dokumentieren:

Hallo Frau Thalheim,

Während einer Recherche, um meinen Lebenslauf schriftlich zu komplettieren, stieß ich auf Ihren Artikel über Guinea Conakry von 2010. ich muss sagen dass ist wirklich ein schönes Stück Arbeit, es erinnert mich an meine Heimat, denn ich komme aus Guinea, bin dort aufgewachsen und habe vieles erlebt. An diesem Morgen war dies das einzige was mir sowohl ein Lächeln als auch eine Träne ins Gesicht zaubern konnte. Dafür möchte ich Ihnen alle mal erstmal danken, und würde, sofern es Ihnen genehm ist gerne einige Informationen mit Ihnen austauschen. Ich war 2005 das letzte mal in Guinea, seitdem bin ich hier in Deutschland und mit meinem Leben und der Arbeit beschäftigt.

Ich würde mich über eine Konversation mit Ihnen freuen.

Danke im Voraus, und einen angenehmen Arbeitstag.

Lieben Gruß,
Mohamed Y. J.

Ich habe mich natürlich zurückgemeldet:

Jaa, lieber Mohamed Y. Jallo,

Auch ich habe mich sehr über Ihre Mail gefreut.
Bei all dem Bullshit, der zur Zeit im Netz über Asylsuchende in Deutschland kursiert, tut so eine Mail richtig gut.
Zu meinem Guinea-Artikel gibt es noch einen kleinen Film – anbei der Link.
Entscheidend für das Verhältnis zu anderen Menschen auf diesem Planeten ist immer die persönliche Begegnung. Je mehr Fremde, desto weniger Angst vor Fremden.
Ich melde mich bei Ihnen.
Liebe Grüße,
Barbara

Das NEUE JA…

… musste ich mir dieses Mal „erarbeiten“, und zwar im „Silvestival“ von Arnulf Ratings Maulheldenvarieté im Kleistforum Frankfurt/Oder.

Hier einige Probenfotos vom 31.12. mit meinen Musikussen
Rüdiger Krause, Felix Otto Jacobi und Topo Gioia.

Als der Bus mit den Mitwirkenden am 1.1.2016 früh um 6 Uhr ins rauchverpestete Berlin einfuhr, waren die Trottoirs bedeckt mit Feuerwerksresten; einige Totalabgefüllte torkelten bekotzt, bepisst über Straßen und Plätze, Feuerwehren kreuzten sich. Die Luft war Amoniak und Schwefel geschwängert. Ein Hund saß winselnd und zitternd hinter einem überbordenden Mülllcontainer, aus dem Ratten sprangen.

Wenn man mich (als NEUES JAHR) so begrüßen würde – ich würde gar nicht erst erscheinen.

Ich hab mir zwischen meinen Auftritten im Silvestival von Rating auch Kollegen ansehen können und möchte hier ein Loblied auf die Herren Niels und Tschirpke singen.

Und falls mir jemand einen Ort in Deutschland mit hundertprozentiger Stillegarantie am 31.12. nennen könnte,wäre ich…….

mehr als dankbar.

B. Thalheim

Atmosphäre 2 – K(r)ampf der Generationen

Hier gibt es noch einige Impressionen vom „K(r)ampf der Generationen“ in der Kulturgießerei Schöneiche (November 2015). Die Fotos stammen von Matthias Rauhut – herzlichen Dank dafür!

Nominierung von „AltTag“

Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Mit Freude vermerkt: die DVD „AltTag“ wurde vom „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ in gleich zwei Kategorien nominiert. Wer grad ’n Glas zur Hand hat: an den Mund führen. Aber bitte erst füllen, wenn’s geklappt hat…